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Argentinische Delegationsreise nach Deutschland: Eine Woche im Zeichen von Wasserstoff, LNG und internationaler Zusammenarbeit

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Vom 12. bis 16. Mai 2025 reiste eine argentinische Delegation aus Unternehmer:innen, Fachleuten und politischen Berater:innen durch Deutschland, um den dortigen Wasserstoff- und LNG-Markt kennenzulernen. Ziel der Reise war es, strategische Partnerschaften zu initiieren, technologische Einblicke zu gewinnen und neue Geschäftsfelder im Bereich nachhaltiger Energien zu erschließen.

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AHK Argentina / AHK Argentina

Die Reise begann in Hamburg, wo die Delegation in der Handelskammer empfangen wurde. Fachvorträge boten einen fundierten Überblick über die Wasserstoffstrategie der Hansestadt und Norddeutschlands sowie über konkrete Projekte entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette. Im Anschluss bot sich bei Unternehmenspräsentationen und persönlichen Gesprächen die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit Vertreter:innen der Hamburger Wirtschaft. Eine Hafenrundfahrt mit Fokus auf die Exportinfrastruktur für Wasserstoff und seine Derivate ermöglichte einen praxisnahen Einblick in die logistischen Voraussetzungen für eine grüne Energiezukunft. Der Tag endete mit einem Empfang im argentinischen Generalkonsulat, bei dem die ersten Erkenntnisse reflektiert und Kontakte vertieft wurden. 

 

Am zweiten Tag führte die Reise nach Brunsbüttel, wo die Delegation das LNG-Terminal der German LNG Terminal GmbH im ChemCoast Park besichtigte. Dieses Terminal spielt heute eine zentrale Rolle in der deutschen Energieversorgung und wird künftig auch für den Import von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten von Bedeutung sein. Für Argentinien ergeben sich daraus zwei strategische Perspektiven: kurzfristig der Export von LNG aus Vaca Muerta und langfristig der Export von grünem Ammoniak bzw. anderen Wasserstoffderivaten aus eigener Produktion. In Gesprächen mit regionalen Akteuren wurden diese Potenziale eingehend diskutiert. 

 

Der dritte Tag führte die Gruppe nach Niedersachsen. In der Elbe-Weser-Region informierten sich die Teilnehmenden über die Energieentwicklung der Region und die zahlreichen Wasserstoffprojekte, die dort bereits umgesetzt werden. Besonders beeindruckend war der Besuch bei Kurotec, ein Unternehmen, das Glasfaserrohre für Wasserstoffleitungen produziert – ein Beispiel für technologische Innovation mit großem Potenzial. In Bakum wurde zudem eine Bio-LNG-Tankstelle der Firma Alternoil besichtigt, die weitere Einblicke in die praktische Umsetzung der nachhaltigen Mobilität bot. 

 

Am vierten Tag reiste die Gruppe weiter in die Metropolregion Rhein-Ruhr, einen der bedeutendsten Industriestandorte Europas. Dort besuchte sie unter anderem den Hauptsitz der Wilo Group, führend in der Herstellung von Pumpensystemen, das Wasserstoff bereits in seine Geschäftsprozesse und -modell integriert hat und eine eigene Wasserstoffanlage auf dem Unternehmensgelände betreibt. Im Chemiepark Marl wurden bei Evonik die Rolle von Wasserstoff in der chemischen Industrie und die Perspektiven als zukünftiger Abnehmer grüner Energie diskutiert. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des Stahlwerks von Thyssenkrupp in Duisburg, das mit Hilfe von Wasserstoff die Transformation hin zu grünem Stahl plant – ein ambitioniertes Projekt mit internationaler Relevanz. 

 

Die letzten beiden Tage der Reise standen ganz im Zeichen technischer Innovation und konkreter Kooperationsmöglichkeiten. Bei SVT, einem führenden Hersteller von Ladearmen erhielt die Delegation Einblicke in die Produktion von Schlüsseltechnologien für den Transport von Wasserstoff, LNG und Ammoniak. Bei Uniper diskutierten die Teilnehmenden in thematischen Gruppen über die Zukunft dieser Energieträger. Ein weiteres Highlight war der Besuch der Elektrolyseur-Fabrik von Neuman & Esser, die ihre Expansionspläne in Lateinamerika vorstellte. Den Abschluss bildete ein Treffen mit dem Hydrogen Hub Aachen, bei dem sich die Delegation mit regionalen Unternehmen entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette austauschte. 

 

Beim gemeinsamen Frühstück zum Abschluss der Reise reflektierten die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und die zahlreichen neuen Kontakte. Die Woche war geprägt von Offenheit, Innovationsgeist und dem gemeinsamen Ziel, eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten. Sie markiert den Beginn einer vielversprechenden Zusammenarbeit zwischen Argentinien und Deutschland im Bereich Wasserstoff und grüner Technologien. 

 

Ein herzlicher Dank gilt allen Partnern und Unternehmen, die diese Reise mit ihrer großartigen Organisation, ihrem Fachwissen und ihrer Bereitschaft zum offenen Austausch ermöglicht haben. 

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