Über Argentinien

Auf dieser Seite finden Sie einen Steckbrief zu Argentinien – dem drittwichtigsten Handelspartner Deutschlands aus der Region.

Geografie

Die argentinische Republik erstreckt sich über eine Nord-Süd-Ausdehnung von 3.700 km und nimmt mit einer Fläche von 2,8 Mio. km2 große Teile der südlichen Spitze des lateinamerikanischen Kontinents ein. Es ist das achtgrößte Land weltweit. Argentinien grenzt an fünf Länder an: Im Westen bildet das Hochgebirgsmassiv der Anden einen Großteil der Grenze zu Chile. Im Norden liegen die benachbarten Länder Bolivien und Paraguay. Darüber hinaus hat Argentinien im Nord-Osten eine gemeinsame Grenze mit Brasilien und Uruguay.

Demographie und administrative Untergliederung

Argentinien ist in 23 Provinzen und die autonome Hauptstadt Buenos Aires untergliedert. Die Besiedelung der einzelnen Gebiete ist jedoch sehr ungleichmäßig und durch hohe Variationen in der Einwohnerdichte gekennzeichnet. Von den insgesamt 44,5 Mio. Einwohnern (2018) leben ca. 45,7% in der Hauptstadt und der die Stadt umgebenden gleichnamigen Provinz Buenos Aires. Weitere bedeutende Provinzen mit einer hohen Einwohnerdichte sind Córdoba (3,7 Mio. Einw.), Santa Fe (3,4 Mio. Einw.) und Mendoza (1,9 Mio. Einw.). Dagegen sind sowohl die südlichen und die restlichen westlichen Provinzen des Landes als auch weite Teile des Nordens dünn besiedelt. Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Argentiniens konzentriert sich allein im Ballungsgebiet des Großraumes Buenos Aires.

Wirtschaft, Struktur und Entwicklung

Die mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 488 Mrd. USD (2021) drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas gehört zur Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer G20. Argentinien ist durch umfangreiche natürliche Ressourcen gekennzeichnet und der stärkste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, die das Zehnfache der eigenen Bevölkerung ernähren kann. Im regionalen Vergleich ist die Qualität der Gesundheitsversorgung, das Bildungsniveau und der allgemeine Lebensstandard hoch. Bis Anfang der 1950er Jahre zählte Argentinien zu den reichsten Ländern der Welt. Aufgrund verschiedener Krisen, welche weiteres Wachstum erschwerten, wird es heute als Schwellenland definiert.

Handelsbeziehungen zu Deutschland

In Lateinamerika ist Argentinien der drittwichtigste Handelspartner Deutschlands (nach Brasilien und Mexiko). Deutschland bezieht aus Argentinien überwiegend Rohstoffe und Nahrungsmittel und ist der größte Abnehmer argentinischen Rindfleischs in der EU. Die Einfuhr von Fahrzeugen und Kfz-Teilen stellt ebenfalls einen wichtigen Anteil der deutschen Importe aus diesem Land dar. Bei den deutschen Exporten nach Argentinien stehen industrielle Erzeugnisse im Vordergrund. 

Wie auch die politischen Beziehungen, die offiziell seit dem Jahr 1857 bestehen, hat der wirtschaftliche Austausch zwischen Argentinien und Deutschland eine lange und stabile Geschichte. So beteiligte sich bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts die Firma Siemens an der Verwirklichung mehrerer Logistik-Großprojekte. Die erste U-Bahn auf der Südhalbkugel wurde ebenfalls mit deutscher Beteiligung in Buenos Aires errichtet. Alles in allem sind in Argentinien etwa 200 Unternehmen mit deutschem Kapital tätig und beschäftigen so über 22.000 Angestellte direkt.

Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen werden von einem starken Netz kultureller Verbundenheit getragen, das unter anderem die circa ein Million Argentinier*innen mit deutschen Wurzeln mit geknüpft haben. Die positive Grundhaltung gegenüber Deutschland geht jedoch weit darüber hinaus.