AHK News

Sorgfaltspflicht? Was bedeuten die neuen europäischen Rechtsvorschriften für Geschäfte mit Argentinien?

25.09.2024

In der heutigen Welt sind Nachhaltigkeit und Unternehmensintegrität unausweichliche Konzepte, wenn es darum geht, verantwortungsvoll Geschäfte zu machen. Daher ist es für alle Unternehmen notwendig, Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien in ihre Lieferketten zu integrieren, um langfristig eine positive und dauerhafte Wirkung zu erzielen. Die AHK Argentinien unterstützt diese Bestrebungen aktiv und steht mit Rat und Informationen zur Seite.

Argentinien hat als strategischer Partner im internationalen Handel die Möglichkeit, sich weltweit als Vorbild zu positionieren, und viele Unternehmen haben bereits damit begonnen, Standards zur Sorgfaltspflicht zu übernehmen. Die neue europäische Gesetzgebung und die internationalen Richtlinien stellen hohe Anforderungen, wenn es darum geht, Vereinbarungen mit Unternehmen und den Ländern zu treffen.

Am 6. August veranstaltete die AHK Argentinien ein Forum mit Fokus auf die Herausforderungen für eine nachhaltige, zukunfts- und wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die neue EU-Gesetzgebung, die OECD-Leitsätze und das Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette sind einige der Regelungen, die diskutiert wurden. Diese Vorschriften verpflichtet Unternehmen insbesondere dazu, Umwelt- und Menschenrechtsrisiken und deren Auswirkungen in den Betrieben und Lieferketten zu identifizieren, bewerten, verhindern bzw. zu beheben.

Einige Punkte nimmt das Gesetz besonders ernst. Dazu gehören Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung von Arbeitnehmern sowie Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit, unsichere Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung. Unternehmen, die mit Europa Geschäfte machen, sind verpflichtet, einen Jahresbericht zu veröffentlichen, in dem sie darlegen, welche Schritte sie unternommen haben, um diese Risiken zu ermitteln und zu beseitigen.

Der globale Kontext macht es erforderlich in die Nachhaltigkeit von Unternehmen durch die Förderung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen sowie die Einhaltung von Umweltstandards und Integrität zu investieren. Der globale Trend in Bezug auf Nachhaltigkeits- und Integritätsstandards zeigt, dass der Schwerpunkt nicht mehr nur auf rechtlichen Konsequenzen liegt, sondern darauf, wie Unternehmen auf Umwelt- und Menschenrechtsfragen reagieren sollten, die der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und dem Erreichen der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung entgegenstehen.

Rund 170 deutsche Unternehmen sind in Argentinien ansässig und schaffen mehr als 22.000 direkte und viele indirekte Arbeitsplätze. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Argentiniens in der EU. Der bilaterale Handel belief sich 2022 auf mehr als 3,6 Mrd. USD, mit einem Wachstum von 8% im Vergleich zu 2021. Diese Daten geben uns mehr denn je Anlass zum Nachdenken über die Anforderungen, die bei der Internationalisierung einer Organisation zu berücksichtigen sind, wenn es um die Einbindung in Lieferketten geht.

Kontakt: Mariana Regueira (mregueira(at)ahkargentina.com.ar)