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Das Mineral mit sektorübergreifendem Potenzial

18.12.2019

Die Lithium-Lagerstätten bieten im Norden Argentiniens eine ausgezeichnete Möglichkeit. Argentinien bildet zusammen mit Chile und Bolivien das "Lithium-Dreieck", die Region, auf die über 67% der nachgewiesenen Reserven fallen.

Die Elektromobilität spielt weltweit eine immer wichtigere Rolle, da die CO2-Emissionen reduziert werden müssen. Sie ist die treibende Kraft hinter der Entwicklung und Innovation bei der Herstellung von Lithium-Batterien und Energiespeichern und -verteilungssystemen. In diesem Zusammenhang bieten die Lithium-Lagerstätten im Norden Argentiniens eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Land in eine sich ständig erweiternde Wertschöpfungskette zu integrieren.

Argentinien bildet zusammen mit Chile und Bolivien das "Lithium-Dreieck", die Region, auf die über 67% der nachgewiesenen Reserven und fast die Hälfte der weltweiten Versorgung mit diesem in dieser Region konzentrierten Mineral fallen. Das Land am Río de la Plata verfügt außerdem über eine durch argentinisches Recht geschützte 30-jährige Fiskalstabilität, die Argentinien laut der argentinischen Staatssekretärin für Bergbaupolitik im Vergleich zu anderen Ländern in der Region wettbewerbsfähiger macht. Dass die scheidende Regierung unter Mauricio Macri diesem vielversprechenden Sektor große Bedeutung beimisst, zeigt auch die Steigerung im Haushaltsbudget von 928% für die Lithiumerkundung zwischen 2015 und 2018, welches somit deutlich höher ist als das anderer Länder in der Region.

Eine Priorität in diesem Sektor gilt der Identifizierung von Strategien, welche das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung Argentiniens im Bereich Lithium fördern, sowie seine Integration in internationale Wertschöpfungsketten ermöglichen. Eine der größten Herausforderungen für Argentinien, das bereits über ein umfangreiches wissenschaftlich-technologisches Netzwerk in den Bereichen geologie und Lithiumanwendungen verfügt, ist die Verknüpfung der dort erzielten Fortschritte mit dem produktiven Sektor. Um die Wertschöpfung in Argentinien an dieser Stelle zu steigern, können entsprechende deutsch-argentinische Kooperationen und der Einsatz deutscher Technologien einen entscheidenden Beitrag leisten.

Im Zuge der technologischen Entwicklung von Batterien werden qualitätsbezogene Spezifikationen an den Stand der Innovation angepasst. Eine verbesserte Qualität des Lithium für den Batteriehersteller geht mit einer Leistungsverbesserung für den lokalen Zulieferer einher. Dies eröffnet die Möglichkeit für einen qualitätsorientierten Dialog zwischen dem vorgelagerten Materiallieferanten und dem Hersteller von Komponenten und Batterien und somit der Schaffung konkreter Möglichkeiten zur Wertschöpfung in der Produktionskette.

Nicht zuletzt können auch vor- und nachgelagerte Wirtschaftssektoren vom Potenzial des Lithium profitieren. Um das Mineral von den teilweise sehr weit entfernten Abbaustätten transportieren zu können, sind Investitionen in einer verbesserte Energie- und Kommunikationsinfrastruktur, sowie ein geeignetes Transportsystem unabdingbar.

Im Hinblick auf langfristige Trends und bekräftigt auch Dr.-Ing. Matthias Puchta, Abteilungsleiter Energiespeicher am Fraunhofer IEE: „Die Wertschöpfungskette einer Batterie ist sehr viel größer als die reine Bereitstellung des Rohmaterials. Im Vordergrund der nächsten Jahre wird sicherlich auch das Thema Recycling und Batteriediagnose stehen.“ Matthias Puchta war im Rahmen der von der AHK Argentinien organisierten und von HTAI unterstützten Veranstaltung zum Thema Lithium als Gastexperte in Buenos Aires vor Ort, um sich ein Bild über den Sektor zu machen und entsprechende Akteure kennenzulernen.

Kontakt:

Julieta Barra
jbarra(at)ahkargentina.com.ar