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Aktuelles aus den Branchen - Landwirtschaft und Lebensmittelsektor

17.06.2020

Die Lebensmittelindustrie läuft auf Hochtouren. Neben der Einhaltung der verstärkten Sicherheitsvorkehrungen unter Corona liegt die Priorität auf der Stabilität der Lieferketten. Es muss sichergestellt werden, dass jegliche handelsbezogenen Maßnahmen die Lebensmittelversorgungskette nicht unterbrechen.

Dazu gehört ein ausgedehntes Netz von Akteuren und Interaktionen – Produzenten, Lieferanten landwirtschaftliche Betriebsmittel, Verarbeitung, anschließende Logistik – deren Zusammenspiel einen Rückgang des Angebots verhindert. Die Nahrungsmittelversorgung in Argentinien, einem Land, welches das Zehnfache seiner eigenen Bevölkerung ernähren kann, ist aktuell sichergestellt.

Die Exportfähigkeit der Lebensmittelindustrie ist allerdings durch COVID-19 erheblich eingeschränkt. Bei der Güterbeförderung im Inland gibt es teilweise Probleme aufgrund der geringeren Verfügbarkeit von Personal. Auch an öffentlichen Stellen kommt es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Dokumentation aufgrund von Personalmangel. Zudem ist auch die Empfängerseite eingeschränkt: Auf China entfallen unter normalen Umständen über 70% der argentinischen Fleischexporte. Diese sind bedingt durch die Einschränkungen im Warenverkehr und dem Nachfrageeinbruch deutlich zurückgegangen. Experten des Sektors sind jedoch optimistisch, dass die Ausfuhren im zweiten Halbjahr 2020 wieder ansteigen. Der Markt für Getreide- und Ölsaaten ist bislang relativ wenig betroffen, während der Preis für Weizen seit Ende letzten Jahres sogar gestiegen ist. Im Hinblick auf den Milchsektor trübt sich das Bild ein wenig. Mehr als 60% der Umsätze entfallen auf Milchpulver, dessen Preis aufgrund des weltweiten Überangebots stark gefallen ist. Der Sektor sieht sich trotz vieler verschiedener Abnehmereinem Nachfragerückgang bei einem relativ unelastischen Angebot konfrontiert. Die Reaktivierung der Exporte von Obst und Fischereiprodukten ist abhängig von der Entwicklung in den Hauptabnehmerländern Brasilien, Spanien und Italien.

Kontakt:

Anna Billharz
abillharz@ahkargentina.com.ar